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1298. März 25. Liegnitz.

annunc. glor. virg. M.

Bolko, Herzog von Schlesien, verleiht dem von ihm gegründeten Stifte Mariengnade (Grüssau) von seinen herzoglichen Einkünften jährl. 30 Mark zu Bauzwecken für das Stift (ad structuram monasterii), nämlich von den Zöllen in Löwenberg 6 Mk., in Bunzlau 6 Mk., in Reichenbach 4 Mk., in Frankenstein 8 Mk.

Z.: Herr Siffrid Graf v. Anhalt, Friedrich Landgraf v. Thüringen, Ludwig v. Hackenborn, Hermann v. Barby, Iwan v. Profen und Walwan sein Bruder herzogl. Marschall, Apeczko von Aulock. Ausgef. durch den herzogl. Protonotar Siffrid.


Aus einem Copialbuche abgedr. bei Ludewig reliq. msser. VI. 493 und aus einer angeblich beglaubigten Abschrift bei Heyne, geschichtl. Notizen über Abtei Grüssau. Liegnitz 1835. 4. S. 19 u. 20. Beide Abdrücke geben den Text wieder, welchen die Urk. des Bresl. Staatsarchivs Grüssau 19 zeigt, welche jedoch ihrer Handschrift nach erst in das XIV. Jahrh. zu gehören scheint und ausserdem ein Siegel von ganz unförmlicher Dicke zeigt mit einem in sehr ungewöhnlicher Weise seitlich aufgedrückten Rücksiegel, so dass Pfotenhauer (schles. Siegel S. 7) die Echtheit bezweifelt. Diesen Zweifeln sich anzuschliessen wird man um so mehr veranlagst, wenn man wahrnimmt, dass noch eine zweite Ausfertigung dieser Urk. vorliegt, Bresl. Staatsarch. Grüssau 18 mit weniger anstössiger Schrift und einem ungleich mehr proportionirlichen Siegel (Pfotenhauer allerdings bezweifelt a. a. O. auch dieses Siegel, wenn gleich minder als das von Grüssau 19). Ueber das Motiv einer eventuell vorauszusetzenden Fälschung erhalten wir Aufklärung, wenn wir den Text vergleichen; hier zeigt sich, abgesehen von geringfügigeren Einzelheiten als der Hauptunterschied der, dass in der sonst viel ausführlicheren Fassung in No. 19 die Zollsummen von Löwenberg und Bunzlau mit in Summa 12 Mark zusammengefasst erscheinen und dann ferner, dass für den Fall einer Verpfändung oder sonstigen Veräusserung der herzogl. Zolleinnahmen das Kloster noch einmal ausdrücklich gegen jeden dadurch zu erleidenden Schaden gesichert wird.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.



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